Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн
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Und aus der Startnummer natürlich – aber bei den Profis, bei den Eintagesrennen im Frühjahr, ändern diese sich ja jeden Tag; wie halten sie sich auseinander?
Natürlich war es Pollentier, der vor ein paar Jahren für die Standardanekdote auf diesem Gebiet gesorgt hat. Er war Belgischer Meister geworden, und weil in allen großen Radsportnationen die Landesmeisterschaften am selben Tag ausgetragen werden, fragte er in der Umkleide, wer die anderen Titelträger waren. Für Frankreich nannte man Tinazzi, und Pollentier fragte, wer das denn sein möge, in welchem Team er fuhr. »Bei Flandria«, war die Antwort. Dass er selbst auch bei Flandria fuhr, das wusste Pollentier dann noch wenigstens.
Ganz im Allgemeinen habe ich den Eindruck, dass Fahrer in einem Quiz, in dem sie selbst das Thema wären, keine Chance hätten gegen einen auch nur mittelmäßigen Kenner. Hinault benennt in Interviews die Jahreszahlen seiner wichtigsten Siege so oft falsch, dass ich vermute, dass bei den paar Ausnahmen, bei denen er richtig lag, die Autoren korrigierend eingegriffen haben. Und in persönlichen Gesprächen ist mir immer wieder ein weitgehender Mangel an Wissen der eigenen Trivia bei Radrennfahrern aufgefallen: Sie kennen keine Jahreszahlen, keine Rekorde, keine Ehrenlisten.