Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн

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Der Hinterradlutscher, der Mann, der immer nur von anderen profitieren will, ist eine dermaßene Klischeefigur, dass man denken könnte, er existiere außerhalb der Vorstellung der Außenstehenden gar nicht. Aber es gibt ihn doch. Man unterschätze allerdings nicht eine gewisse Starrköpfigkeit von so einem Balhan, über die ich mich einmal sehr gewundert habe, als ich einem Artgenossen von ihm begegnete.

Das war am 16. August 1975 in einem Rennen in Wallonien, in Moustier-sur-Sambre, und der Bösewicht hieß Honoré van Poucke, so habe ich das später in den Ergebnissen gelesen. Schon nach zwanzig der hundertzehn Kilometer befand ich mich in einer Spitzengruppe von sieben Mann, die vorne bleiben sollte. Ich kannte niemanden, so weit weg von zu Hause. Zuerst fiel mir ein Fahrer auf der einen »Steinchenschnipper« an seinem Rad hatte, eine kleine Kette, die zwischen den Sitzstreben befestigt war und über dem Reifen tanzte. So würden kleine Steine, bevor sie die Chance hätten, bis zum Schlauch vorzudringen, aus dem Gummi entfernt werden. Es war das einzige Mal, dass ich in einem Rennen jemanden mit diesem Accessoire gesehen habe. Er verabschiedete sich nach einiger Zeit wegen eines platten Reifens aus unserer Spitzengruppe.


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