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Er nickte, aber er sagte: »Aus Prinzip.«

RASSE UND GLAUBEN

Ich habe eine Briefmarke aus Nigeria mit zwei Eisschnellläufern drauf. Sie passt gut in meine Serie aus Ajman, einem der Vereinigten Arabischen Emirate. Auf der 95er Marke ist Anquetil abgebildet, auf denen über 85 und 75 Dirham dann Van Loy und Gimenez (beide also falsch geschrieben), und so geht es, den Portowert betreffend, immer weiter runter über Gaul (50 Dirham), Bahamontes und Bobet (ex aequo, mit einem Rückstand von 60 Dirham) bis hin zu Coppi, der mit 10 Dirham lediglich Baldini noch hinter sich lässt.

Es ist zweifelhaft, ob jemals ein Terrorist während seiner Ausbildung in Ajman eine Ansichtskarte für zu Hause mit dem Antlitz von Altig frankiert hat, und jetzt wo ich darüber nachdenke: Es ist schon wieder etliche Jahre her, dass ein Fahrer aus einem Emirat die Tour de France zu Ende gefahren ist, wobei auch die Eisschnellläufer aus Nigeria international gesehen bislang wenig Ergebnisse erzielen konnten.

Diese auffällige Abwesenheit sorgt, wissenschaftlich betrachtet, für die ausgezeichnete Hypothese, dass Araber kein Rennrad fahren können und Schwarze nicht Schlittschuh laufen. Man ist heute schon fast unanständig, indem man feststellt, dass die Haut eines Schwarzen schwarz ist, aber wer glaubt, dass die Rassenmerkmale eines Pygmäen ihn ungeeignet für Basketball machen, muss im Prinzip auch dazu bereit sein zu glauben, dass bestimmte Rassen ganz besonders geeignet oder ungeeignet sind für bestimmte Sportarten. Verblüffend ist, dass sich nichts davon als wahr herausstellt. Wie unterschiedlich gebaut die Sportler auch sind, die am Start stehen, wie durch ein Wunder stellt sich heraus, dass sie gleiche Chancen haben.


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