Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн

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Theorien gehen unter wegen der Gegenbeispiele. Lange dachte man, dass Schwarze (beim Laufen) besonders gut im Sprint wären und Weiße auf den Langstrecken, und es gab sogar eine ernsthafte Erklärung, die etwas mit den Unterschieden der Kniegelenke zu tun hatte.

Die Unterschiede gibt es jetzt bestimmt immer noch, aber seit Keino und Bikila und all den anderen schwarzen Langstrecken-Weltmeistern braucht man sie nicht mehr für Erklärungen. Auch Nakano spart den Schädelmessern des Sports das Kopfzerbrechen. Es ist noch gar nicht lange her, dass Klaas Balk, ein bedeutender niederländischer Bahnsprinter und jahrelanger Teilnehmer an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften (Vierter beim 1.000-Meter-Zeitfahren in München 1972), bis zum Umfallen damit geärgert wurde, dass er einmal in der Serie eines Sprintturniers einem Japaner unterlegen war.

Einem Japaner! Die machten schon seit Jahren mit und waren die ausgemachten Verlierer, immer sportlich, nahezu niedlich in ihrem Ernst, dazu verdammt, in alle Ewigkeit auf niederschmetternde Art und Weise geschlagen zu werden. Das hatte nicht nur etwas mit dem Exotischen ihrer Nationalität zu tun, sondern auch mit ihrer Rasse: Sie waren zu weich und zu mollig, und sie lächelten viel zu viel.


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