Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн
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Natürlich war es eigenartig; wenn er all die Tour-Etappen gewinnen konnte, warum konnte er dann in den Kirmesrennen in Belgien keinen ordentlichen Preis mehr gewinnen? In einer belgischen Sportzeitschrift erklärte Lomme Driessens, sein Svengali, die Angelegenheit. Die vielen Stürze, von Maertens selbst immer bagatellisiert, waren wirklich ein Problem: Würde es Maertens ungeschoren bis zum Tag der Weltmeisterschaft schaffen? Und warum stürzte er eigentlich so oft? Ja, es gab ein Komplott gegen ihn von Fahrern, die seinen immer weiter wachsenden neuen Ruhm nicht ertragen konnten und die ihn »raushaben wollten, noch vor der Weltmeisterschaft. Verstehst du mich?«
Einige Tage nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft belohnte sich Maertens mit einer Aufgabe in alter Champions-Manier. Bei einer Etappe der Katalonien-Rundfahrt stieg er ab, als er fand, dass zu viele Autos in entgegengesetzter Richtung auf der Strecke fuhren. So etwas braucht ein Weltmeister nicht hinzunehmen.
Was kann ich dem gegenüberstellen? Ich werde es mal ehrlich zugeben: Für mich gab es schon immer einen ehrenvollen siebten Platz zu verteidigen. Ich gab nie auf. Aber sobald die Presse sich in meine Nähe wagte, kam mir der Gedanke zum Aufgeben. Radsport ist zu absurd, um dafür einen guten Grund zu haben. Gibt es einen, dann fällt es einem wie Schuppen von den Augen, denn dann sieht man auch sofort alle Gegenargumente. Und bevor man sich versieht, steht man schon neben seinem Rad.