Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн

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Es gab auch einen exotischen, damals schon bekannten Fahrer in unseren Reihen: den neunzehnjährigen Amerikaner Jonathan Boyer, der für ein französisches Team fuhr und viele Rennen gewann – später würde er der erste amerikanische Radprofi werden, Teamkollege von Hinault und Fünfter der Weltmeisterschaft 1980. Eine wirkliche Erinnerung an ihn habe ich nicht; erst als ich in der Zeitung sah, wer gewonnen hatte, entdeckte ich, dass einer meiner Mitstreiter dieser Boyer gewesen war.

Und dann gab es Honoré, dessen äußere Erscheinung in meinem Gedächtnis nur zwei rote Wangen hinterlassen hat. Über neunzig Kilometer lang fuhr Honoré an letzter Position. Wir versuchten alles. Am Schwanz der Gruppe schnauzten wir ihn abwechselnd an, wir drohten ihm in zwei Sprachen mit Schlägen, wenn er die ekelhafte Frechheit haben sollte, nachher mitzusprinten. Auch versuchten wir, ihn abzuhängen; im Prinzip hätte der letzte der Arbeiter, der Honoré an seinem Hinterrad hatte, eine Lücke lassen und diese dann selbst wieder mit einem Sprint schließen müssen. Das hätte Honoré fünf Mal mehr Schmerzen bereitet als uns, aber die Realisierung dieses klassischen Plans scheiterte an Eigeninteressen und Sprachbarrieren.


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