Читать книгу Soziale Arbeit in der Justiz. Professionelles Selbstverständnis und methodisches Handeln онлайн

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In diesem Kapitel werden zwei Grundlagentheorien der Sozialen Arbeit vorgestellt: der Ökosoziale Ansatz nach Germain und Gitterman sowie die Lebensweltorientierung nach Thiersch. Anhand dieser beiden Theorien wird das Phänomen »Straffälligkeit« betrachtet, wobei sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen lassen. Abschließend wird die Soziale Arbeit als Handlungswissenschaft beschrieben. Mit diesem Kapitel wird somit ein entsprechender theoretischer und (handlungs-)wissenschaftlicher ›Blick‹ auf die Soziale Arbeit in der Justiz verdeutlicht, der allen weiteren Kapiteln zugrunde liegt.

2.1 Vorbemerkung

Anekdote zum Einstieg

Als es um den Beitrag der wissenschaftlichen Begleitung eines Weiterentwicklungsprojektes in der Bewährungshilfe ging, und die Hochschulvertreter*innen anregten, sich doch in einem ersten Schritt zu vergewissern, welche theoretischen Grundlagen, welches sozialarbeiterische Selbstverständnis, welche sozialarbeiterische Basistheorie etc. von Wissenschaft und Praxis gemeinsam formuliert werden könnte, herrschte in der Runde, die gemischt aus Praktiker*innen und Hochschulvertreter*innen bestand, einige Turbulenz. Als diese zu laut wurde und der Sitzungsleiter zur Ordnung rief, hielt es ein Praktiker nicht mehr aus und rief in die Runde: »Theorien sind nun wirklich nicht das, was wir Praktiker brauchen.«