Читать книгу Mit dem Klapprad in die Kälte. Abenteuer auf dem Iron Curtain Trail онлайн

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Stalins geplanter Vierzehn-Tage-Krieg ging schon bald in den dritten Monat, wobei auf jeden gefallenen Finnen zehn Rotarmisten kamen. In der Nähe von Suomussalmi kreisten Skijäger eine ganze sowjetische Division ein, die sich die Straße hinaufschleppte: Die anschließende Belagerung zwang die Russen dazu, ihre Pferde zu essen. Während auf finnischer Seite 1.000 Männer starben, waren es auf russischer 40.000. Das Quecksilber fiel unter minus 40 Grad Celsius und ergänzte den ohnehin stattlichen Katalog der Inkompetenz um weitere Kapitel eisiger Kümmernisse. Russische Gewehre froren in der Kälte fest; die Finnen tauten ihre mit Alkohol und Glyzerin auf. Russische Medikamente gefroren; die Finnen klebten sich Morphium-Ampullen unter die Achselhöhlen. Eine Zugladung Skier traf nachträglich ein, aber die Russen wussten nicht, wie sie mit ihnen umgehen sollten; ein Trupp Freiwilliger machte sich zum Üben in die Wälder auf und kehrte nie zurück. Verängstigt und durcheinander gebracht von unsichtbaren Scharfschützen und lautlosen Hinterhalten, lieferten sich benachbarte russische Verbände Gefechte untereinander und beschossen sich bisweilen über Stunden. Als die Rote Armee sich darauf verlegte, hinter gepanzerten Schilden über das Eis zu kriechen, schlichen sich die Finnen einfach an ihre Flanken und schossen sie in den Hintern. Mittlerweile war es so kalt, dass die Gefallenen binnen einer Stunde zu Eisblöcken gefroren und nützliche, aber demoralisierende Deckung boten.

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