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„Das Prinzip [das Lustprinzip, Anm. d. Verf.] beherrscht die Leistung des seelischen Apparates von Anfang an.“17 Wobei dieses Glück – dem klassischen philosophischen DiskursDiskurs entsprechend – immer zwei Seiten hat: positiv das Erlebnis intensiver Lustgefühle, negativ die Abwesenheit von Schmerz und Unlust. Dieses Streben wiederum ist biologisch-natürlich im Menschen als Programm verankert. Seine stärkste Manifestation erfährt es in der geschlechtlichengeschlechtlich Liebe.

Soweit der Befund einer quasi naturwissenschaftlich unterlegten Kulturanthropologie. Aber diesem ‚natürlichen‘ Streben nach Glück steht – so die tragische Pointe der ErzählungErzählung(en) FreudsFreud, Sigmund von der Genese der Kultur – die Realität entgegen:

Das LebenLeben, Lebens-, -leben wie es uns auferlegt ist, ist zu schwer für uns, es bringt uns zuviel Schmerzen, Enttäuschungen, unlösbare Aufgaben.18

Das Programm des Lustprinzips ist

im Hader mit der ganzen Welt […] Es ist überhaupt nicht durchführbar, alle Einrichtungen des Alls widerstreben ihm; man möchte sagen, die Absicht, dass der Mensch ‚glücklich‘ sei, ist im Plan der ‚Schöpfung‘ nicht enthalten.19

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