Читать книгу Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften онлайн

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 der aktive Mensch,

 der erotische Mensch,

 der narzisstische Mensch.

In gewisser Weise bleibt der erotische Mensch, der das Glück in der Libido findet, das freilich unerreichbare Vorbild, der Maßstab des Glücks, der auch den Horizont aller Hilfskonstruktionen bildet:

[…] eine der Erscheinungsformen der Liebe, die geschlechtlichegeschlechtlich Liebe, hat uns die stärkste Erfahrung einer überwältigenden Lustempfindung vermittelt und so das Vorbild für unser Glücksstreben gegeben.25

Aber dem steht eine lebenspraktischeLeben, Lebens-, -leben Beobachtung entgegen:

Niemals sind wir ungeschützter gegen das Leiden, als wenn wir lieben, niemals hilfloser unglücklich, als wenn wir das geliebte ObjektObjekt oder seine Liebe verloren haben.26

Es bleibt der Zwiespalt, dass einerseits das Programm, das uns das Lustprinzip „aufdrängt“, unerfüllbar ist, dass man es aber nicht ohne Strafe negieren kann. Kultur, so ließe sich nun behaupten, stellt so betrachtet eine KompromissbildungKompromissbildung dar: Sie repräsentiert einerseits die Außenwelt, aber sie vermittelt auch zwischen dem Drängen des Lustprinzips und den Realitäten der Außenwelt. FreudFreud, Sigmund präferiert offensichtlich die LebensmaximenLeben, Lebens-, -leben des vorsichtigen Kaufmanns, der versucht, das Lustprinzip und das Bedürfnis nach Sicherheit auszutarieren. Kultur lässt sich als ein System von Einschränkungen definieren, das das Lustprinzip (auch im wörtlichen Sinn) beschneidet und dem Menschen zugleich Sicherheit und OrdnungOrdnung, ordnungs- beschert. FreudFreud, Sigmund denkt Kultur also vom IndividuumIndividuum her: „Der Kulturmensch hat für ein Stück Glücksmöglichkeit ein Stück Sicherheit eingetauscht.“27

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