Читать книгу Die Strafgefangenen der Landstraße. Reportagen von der Tour de France. онлайн

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Weiter unten, auf dem Wasser, warteten elf Weiße – genauer: elf Franzosen – und zwei schwarze Polizisten in einer Barkasse. Es waren Zwangsarbeiter, die man nach ihrer gescheiterten Flucht wieder nach Guayana abschieben wollte.«

Die brisante Reportage über die Käfighaltung der Sträflinge erschien im August und September 1923 im Petit Parisien. Nicht ohne Kalkül druckte das Blatt einen offenen Brief an Albert Sarrut, Minister für Koloniale Angelegenheiten, gleich mit. Die tickende Zeitbombe zündete – die berüchtigte Strafanstalt wurde im September 1924 aufgelöst, die Reportage bei Albin Michel mit dem Titel »Au Bagne« noch im selben Jahr verlegt und später als Bühnenstück adaptiert. Nur gut, dass seine kritischen Berichte über die Tour de France deren Fortbestand nicht gefährdeten…

Im Sommer 1924 nahm der »Prinz der Journalisten« seine Leser also mit auf die besagte Tour, auf einen Kreuzweg, wie er sie nannte, der indes fünfzehn Stationen – sprich: Etappen – zählte. Gar nicht zimperlich war er in der Wortwahl; wer will es ihm, dem Kriegsberichterstatter, übelnehmen? Worte sind auch Waffen. Londres’ Sprache wirkt lebendig und präzise. Es sind knappe Sätze, Farbtupfer – »die Mützen, am Start blütenweiß, sind verwaschen, fleckig, rötlich…«

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