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»Brich an, du schönes Morgenlicht, und lass den Himmel tagen!«

Stefanies Stimme flog auf kräftigen Schwingen durch den Saal. Weihnachtszeit und Einsamkeit gingen auf im funkelnd klaren Klang. Trotz der ziemlich sparsam verteilten Bühnenstrahler fühlte sie sich in taghelles Licht gebadet. Auch die übrigen Stimmen fanden zueinander und strahlten fast genauso vielfarbig, wie Bach es in seine Notensysteme eingewoben hatte. Sogar Friedrich Feld entspannte sich und schien wieder an ein erfolgreiches Weihnachtskonzert zu glauben.

Als die Probe vorbei ist, strömen die Chorleute zügig nach draußen und mit Straßenbahn, Rollator, E-Bike oder SUV in ihre Mannheimer Wohnzimmer. Stefanie erreicht aus Gewohnheit als Letzte den Ausgang, so gerät sie in keine unangenehm ungewollten Gespräche. Zu ihrer Überraschung wartet vor den geriffelten Glastüren des Gemeindehauses Nadine – auf sie? Natriumgelbes Licht und Graupel tropfen von den Straßenlaternen auf sie beide herab.

»Frau Stamitz, Stefanie, darf ich Sie etwas fragen?«

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