Читать книгу Haller 18 - Weihnachten онлайн

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»Vorsicht, Frau, ähm, Stamitz! Ich hab’ Sie … ist alles okay?«

Das klang und war geistesgegenwärtig. Die kleine Pop-Studentin musste erstaunlich kräftig sein, denn es wurde gar kein richtiger Sturz. Sie half Stefanie auf, ihre Finger fühlten sich an Stefanies Unterarmen rau und warm an. Einen kurzen Moment waren sie sich mit ihren Gesichtern so nahe, dass Stefanie direkt durch Nadines starkes Make-up hindurchsah: Blaue Augen, für die verheult kein verstörend neuer Ausdruck war. Gut kaschierte Flecken, weder Akne noch Allergie. Lippen, die ganz leicht zitterten.

Stefanie richtete sich auf. »Ja, alles gut, so ziemlich, danke!« Der nächste Satz sprach sich wie von selbst aus ihr heraus: »Nadine, du hast eine Stimme, so schön, dass es ein Grund zu leben ist.«

Nadine blickte sie überrascht an, öffnete den Mund, wandte sich dann aber ab. Stefanie fühlte, wie ihr eigenes Gesicht rot wurde– was war das denn gewesen?–, und ging schnell zur Damentoilette im Keller.


Dörte Schmidt: beschert

Nach der Pause arbeitete Friedrich Feld zunächst konzentriert mit den einzelnen Stimmen am letzten Schliff für die übrigen Weihnachtslieder. Als sie danach, und für eine Generalprobe erstaunlich unfallfrei, den Mendelssohn durchsangen, verfing sich Stefanies Blick immer häufiger in Nadines verspiegeltem Kleid. Als wäre Stefanie einer der Anfang fünfzigjährigen Familienväter auf der Männerseite des Chores. Schließlich ließ Feld nach der einstudierten Zwangszugabe– »Last Christmas« auf Kurpfälzisch– noch einmal den Bach anstimmen, von Anfang bis Ende und mit allen Stimmen:

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