Читать книгу Haller 18 - Weihnachten онлайн

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Zumindest bis Friedrich Feld unzufrieden abbrach und Kranich seinem Nachbarn laut vernehmlich zubrummte: »Der Sopran hätte ja Zeit genug zum Üben gehabt … also wirklich.«

Tatsächlich nahm sich Feld als Nächstes die erste und zweite Frauenoberstimme vor, während zwischen Stefanies Schläfen Jukkas Bild verblich und Platz für ihr beziehungsloses 2015 machte. Sie lernte schon seit Jahren keinen Mann mehr so kennen, dass sie sich zu ihm in Beziehung fühlte. Friedrich Feld ganz gewiss nicht, Kranich ebenso wenig. Bei ihrer Arbeit im Heim hatte sie ausschließlich mit Pflegefällen und desinteressierten Betreuungsassistenten zu tun, in ihrem Mehrparteienmietshaus wohnten bloß Hipster mit einer unerklärlichen Vorliebe für Kümmelmarinaden.

»Und die anderen Chormänner?«, dachte Stefanie weiter. »Die sind alle entweder nicht unglücklich genug verheiratet, schwul oder an Frauen interessiert, die mindestens zehn Jahre jünger aussehen als ich.« Dieser Gedanke war alles andere als neu für sie. »Zum Beispiel da vorne, die zierliche Sopranistin.« Stefanie seufzte leise. »Nadine Matin oder wie die heißt. Soll an der Pop-Akademie studieren. Sieht irgendwie älter aus als Anfang zwanzig, vielleicht zweiter Bildungsweg. Oder Flickenbiografie.«

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