Читать книгу Haller 18 - Weihnachten онлайн

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Tatsächlich starrten viele Tenöre und Bässe immer wieder zu der Studentin hinüber, wohl weniger auf ihre sorgfältigen Mund- als ihre Brustbewegungen. Wo das knappe Kleid die Brust bedeckte, reflektierten merkwürdige Appliqués das Licht der Bühnenbeleuchtung. Eifersüchtig oder gar empört war Stefanie deswegen nicht. Solange der Chorklang nicht litt, war sie leidenschaftslos, was sexuelle Ausstrahlung und Begehrlichkeiten anging. Und der Klang litt ganz sicher nicht: Seit Nadine mit ihrer erstaunlichen Stimme vor ein paar Monaten dem Sopran beigetreten war, ging es dort Schritt für Schritt aufwärts. Stefanie selbst hatte ihren Alt im Griff und Kranich war zugegebenermaßen musikalisch genug, um die tiefen Lagen mitzunehmen. Und die Tenöre, na ja, selbst die wurden allmählich besser. Was für ein Glück war das eigentlich, andere bei dem zu unterstützen, was einem selbst das Schönste und Wichtigste überhaupt ist: Singen.

In der Probenpause ging Stefanie an den vor ihr stehenden Sängerinnen vorbei, um die Toilette aufzusuchen. Dabei stolperte sie jedoch über die pinken Weihnachtseinkaufstüten der Piqué und fiel nach vorne– ausgerechnet die schmale Nadine fing sie auf.

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