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Die Probe vom »Turnier zu Kronstein« benahm mir vollends alle Lust, bei der Königstädter Bühne zu bleiben. Je länger ich dem tollen Treiben zusah, umso froher war ich, den Rat des Freiherrn von Auffenberg befolgt und mir im Kontrakt ausbedungen zu haben: nach sechs Monaten und vorhergegangener dreimonatlicher Kündigung mein Engagement lösen zu können. Auch stand es mir frei, nach Karlsruhe ins frühere Engagement zurückzukehren.

Das ganze bunte, ordnungslose Treiben bei der neuen Königstädter Bühne erinnerte an Wilhelm Meisters Truppe, nur fehlte der — Meister! Zuletzt wurden auch die ernsten Künstler vom übermütigen Zuversichts-Strudel mit fortgerissen — und à la grace de Dieu steuerten wir dem 4. August, dem Eröffnungstag, entgegen.

Wenn man von der unfertigen Bühne in den Zuschauerraum blickte, musste man kopfschüttelnd fragen: Am 4. August soll dort Publikum sitzen? Die Sitze knarrten, die Ölfarbe klebte, Schutt, Steine, Holz bildeten ein Chaos, — und auf der Bühne war es lebensgefährlich! Als der »Wunderschrank« mit Beleuchtung probiert wurde, fielen zwei mächtige eiserne Rollen vom Theaterhimmel schmetternd zwischen uns nieder.

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