Читать книгу One-Way Ticket. Neun Leben auf zwei Rädern онлайн

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Auch unser armer Busfahrer musste jeden Tag meinen Gestank ertragen, aber immerhin brachte er mehr Verständnis für meine Lage auf als die abschätzigen Deutschen. Bald begrüßte mich der Busfahrer jeden Tag mit einem fröhlichen »Hola, huevos y cebolla!« Er hatte mir sehr rücksichtsvoll den Spitznamen »Eier und Zwiebeln« verpasst, der, nachdem er sich im Bus herumgesprochen hatte, bald von allen übernommen wurde.

Ich war der kleine Gringo, »Huevos y Cebolla«, der auf dem Rad durch den Dschungel von Südamerika fuhr – und ihn möglicherweise entlaubte.

Trotz des Gestanks schlug sich unser Team im Rennen recht achtbar. Nach der vierten Etappe übernahmen wir in Person eines Teilzeit-Schulbusfahrers aus Minnesota namens Dewey Dickey die Gesamtführung. Wir verteidigten sie wie eine preisgekrönte Melone, hielten jeden Tag Ausreißer in Schach, arbeiteten an der Spitze des Feldes, so wie wir es die Teams bei der Tour de France hatten tun sehen.

Wir kamen uns wie ziemlich tolle Hechte vor, wie wir so Tag um Tag an vorderster Front in unseren Stars-and-Stripes-Trikots auf die Attacken unserer Gegner lauerten. Wir hatten uns sogar den Respekt der Einheimischen erworben und verschiedene Teams fingen an, sich gegen uns zu verbünden, um uns von der Spitze zu verdrängen. Allerdings standen die entscheidenden Etappen des Rennens noch bevor und sie wussten, dass wir allmählich die Zeche dafür zahlten, jeden Tag an der Spitze des Feldes zu schuften.

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