Читать книгу Auf nach Wien. Kulturhistorische Streifzüge онлайн
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Ein für die Kulturgeschichte Wiens hoch aufgeladener Ort also, dessen Fassadenwerbung wohl wert gewesen wäre, erhalten zu werden. Umso größer war sodann die Enttäuschung, dass diese eines Tages – es muss Mitte der 2000er-Jahre gewesen sein – verschwand. Unwiederbringlich, denn kein Museum hatte sich dafür interessiert, keine privaten Interessenten hatten sich gefunden. Heute undenkbar! Das Bewusstsein für die Erhaltenswürdigkeit von Leuchtreklamen und Stadtbeschriftungen hat sich nicht zuletzt dank so verdienstvoller Initiativen wie dem 2012 gegründeten Verein Stadtschrift oder dem Grafiker und Ghostletters-Vienna-Rechercheur Tom Koch nachhaltig gewandelt. Werbebuchstaben stehen mittlerweile hoch im Kurs, sind begehrte Sammlerstücke, im musealen Bereich genauso wie am privaten Kunstmarkt.
Gerade Wien hatte und hat hier so einiges zu bieten. Ein Blick zurück zu den Anfängen der Lichtwerbung im öffentlichen Raum verdeutlicht dies, in jene Zeit, als die immense Suggestivkraft der nächtlichen Stadtbeschriftung noch frisch und neu war.