Читать книгу Die Wohlanständigen. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

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Sie nickte, nahm den Kater auf den Arm und ging aus dem Zimmer. Sie kam mit einem gerahmten Foto zurück und legte es vor ihm auf den Tisch.

Das Foto habe ich vor etwa fünf Jahren aufgenommen. Wir hat­ten zusammen einen Ausflug mit dem Schiff gemacht.

Michel nickte.

Ihr Vater hatte auf dem Foto einen dunklen Anzug mit weißem Hemd an, aber ohne Krawatte. Er lehnte sich an die Reling und lachte in die Kamera. Trotzdem überwog eine Art ernste Seriosität, die er mit seiner Haltung ausstrahlte. Ein Treuhänder, dachte Michel spontan. Seine Haare, ehemals dunkelblond, waren an den Schläfen schon deutlich grau. Obwohl Beckmann lachte, entdeckte Michel eine Art melancholischen Schatten, der über seinem Gesicht lag. Die Oberlippe drückte etwas Verdrossenes, ja sogar etwas Schmollendes aus, als habe das Schicksal ihn um ein Versprechen betrogen. Bei kleinen Kindern hatte Michel diesen Zug schon beobachtet, wenn ihnen etwas vorenthalten wird, was sie unbedingt wollen. Auf jeden Fall hatte dieses Foto mit der Leiche im Wasser, außer der Größe und der Haarfarbe, fast nichts gemein.

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