Читать книгу Nicht Anfang und nicht Ende. Roman einer Rückkehr онлайн

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Die wenigen Nachrichten, die unsere Vorfahren uns überliefert haben, betreffen nur Unglücksfälle; wie in Fontana, wo auf einem Felsblock mitten im Geröll ein Aufschrei eingehauen ist, von dem man nicht weiß, ob er ein Gebet oder einen Fluch be­deu­ten soll: «Jesus Maria, hier war schönes Land!» Damals hatten sie nicht genug Atem, um mehr zu sagen.

Von Sabbione über Ritorto bis Frodone – dieses zwei Kilometer lange Stück, wo der Talboden sich verbreitert, war zur Zeit unseres Großvaters noch Ackerland, das schönste im Bavonatal, wie er erzählte. Die Straße führte durch Gras und Roggen, Wiesen und Felder zu beiden Seiten, die Kühe versuchten, die Mäuerchen zu überklettern. Die Überschwemmung vom Jahr achtundsechzig hat alles fortgerissen. Stell dir nur unsere Alten vor, wie sie hingingen, sobald die Sonne wieder schien, um sich das Unglück zu besehen, ihre Gesichter, als sie dort, wo sie geackert und gedüngt hatten, nur noch Geröllhalden erblickten. Nicht einmal die Grenzsteine konnten sie wiederfinden. Manchen blieb nichts anderes übrig, als heimzugehen und ihr Bündel zu schnüren. Und so war es in Roseto, in Sonlerto, in Bolla; sogar von Gannariente heißt es, dort sei einst gutes Land gewesen.

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