Читать книгу Schweizerspiegel. Roman онлайн

141 страница из 246

Unter einem offenen Fenster des ersten Stockes stand gerötet und lachend Lisi, ihre jüngere Tochter, und winkte scherzhaft ausgelassen mit einer Küchenschürze.

«Jaja! Gib du auf die Suppe acht!» rief die Frau, während sie Fred zur Haustür begleitete.

Im dritten Stock beugte sich die etwas blassere Martha über eine Fensterbrüstung und schaute unbemerkt mit einem stillen Lächeln auf den Vetter hinab.

Nachdem Fred die Hausinsassen kurz begrüßt und in seinem Zimmer auf Tante Maries Verlangen seine Kleider aus dem Koffer genommen hatte, damit sie keine Falten bekämen, begab er sich schmunzelnd zum Mittagessen in die große Stube. Hier richtete er seine Grüße aus und beantwortete eine Menge Fragen, bis Lisi die Suppenschüssel hereintrug und die Familie sich um den Tisch versammelte. Der Augenblick kam, wo das Gespräch plötzlich verstummte und alle Tischgenossen mit gesammelter Miene ein wenig den Kopf senkten, ein kurzer, stiller Augenblick, dem Fred sich ernsthaft fügte, obwohl er wußte, daß sie diesen Brauch nur der Frau zuliebe noch beibehielten. Dann aber wurde das Gespräch sofort wieder lebhaft aufgenommen, und Fred mußte nach allen Seiten hin alle möglichen Auskünfte erteilen. Man wollte wissen, wie es bei der Zügleten zugegangen sei, ob es ihnen in der neuen Wohnung gefalle, was mit den Möbeln geschehen sei, was Mama zum Verkauf gesagt habe, ob sie auf das Schützenfest hin wohl einmal alle zusammen hieher kämen, und dergleichen mehr.

Правообладателям