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Als er kurz vor dem Nachtessen zurückkehrte, war er bereits mit einer Neuigkeit für Christian geladen, er hatte einen Dachsbau mit frisch ausgeworfener Erde entdeckt; zu seiner Enttäuschung erfuhr er dann bei Tische, daß Christian, der im Herbst jeweilen das Jagdpatent löste, nicht nur diesen Bau kannte, sondern sogar den Dachs selber schon gesehen hatte.

Er ging frühzeitig zu Bett, er war müde, und die zwei Basen, die gewöhnlich erst abends «etwas von ihm hatten», mußten sich bis zum nächsten Abend gedulden. Eine Weile lag er noch wach im breiten Bauernbett und freute sich, daß er wieder da war. Man hatte ihm das Gastzimmer mit dem Blick gegen Osten überlassen und das zweite Bett daraus entfernt, es war eine sehr geräumige Kammer, die mit ihrem naturbraunen Getäfer jeden schönen Morgen stundenlang goldhell und warm in der Sonne lag. Ihm gegenüber an der Wand hing das Brustbild seines Großvaters Johann Gottlieb Ammann. Das offenbar schlecht gemalte Gesicht sah etwas leer aus, verriet aber doch eine gewisse brutale Lebenskraft und eine äußere Ähnlichkeit mit Onkel Robert. Papa glich ihm kaum; vielleicht hatte er ähnliche Augen, aber die Augen des Johann Gottlieb waren dem Maler vermutlich mißlungen, sie starrten mit einem eher tierischen als menschlichen Blicke dunkel unter den Brauen hervor.

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