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«Wieso nicht? Was sich für Christian schickt …»

«Ach, das weißt du selber auch! Mama hat dich nicht so gut erzogen, damit du jetzt …»

«Hör auf, Tante, mach keine Geschichten! Dreck hin, Dreck her, mir ist wohl dabei, und du mußt jetzt wieder in die Küche, sonst brennen dir die Erdäpfel an!» Damit legte er den Arm um ihre Schultern und schob die wohlwollend Aufbegehrende mit sanfter Gewalt in die Küche zurück.

Fred hatte sich in den wenigen Wochen seit seiner Ankunft im Rusgrund wirklich verändert, und es war ein Zufall, daß Tante Marie es erst heute bemerkte. Er hatte die Sorge um sein Äußeres aufgegeben, unterschied sich nicht mehr allzusehr von den übrigen Bewohnern und nahm an verschiedenen Arbeiten teil. Dabei hatte er ohne jede Absicht seinen Vetter nachzuahmen begonnen. Er nahm lange, ruhige Schritte, wobei er sich infolge seiner Größe zu wiegen begann, und wurde wortkarg, was ihm ohnehin nahe lag.

Gleichmütig, mit einem stummen Nicken, kam er jetzt auch zum Nachtessen, setzte sich breitspurig hin und war bereit, gelegentlich ein Wort über das Wetter zu sagen; aber Christian, der nachmittags im Dorf gewesen war, meldete eine Neuigkeit, die sofort eine ungewohnt lebhafte Unterhaltung zur Folge hatte, und außerdem lag ein Brief von Mama neben seinem Teller. «Dein Vater hält dann am offiziellen Tag die Festrede», sagte Christian. «Ich hab’ es heute vernommen.»

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