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Frau Marie blickte kurz vor dem Nachtessen durch ein Küchenfenster ihrem Gast entgegen, der mit lässig hängenden Armen und schweren, wiegenden Schritten wie ein Bauer auf das Haus zukam, ungekämmt, ohne Hut, ohne Kragen, mit aufgekrempelten Hemdärmeln, beschmutzten Strümpfen und dreckigen Schuhen. «Wie der wieder aussieht!» dachte sie erschrocken und begann sich Vorwürfe zu machen.

«Fred», sagte sie, als er die Treppe heraufkam, «um Gottes willen, wie siehst du aus! Nein, so darfst du dich wirklich nicht vernachlässigen … wenn Mama dich sähe, wir müßten uns ja schämen! Gib doch etwas mehr acht und tramp nicht in jeden Dreck hinein!»

Fred blickte scheinbar erstaunt auf die besorgte kleine Frau hinab, ließ sie ruhig ausreden und erwiderte dann, mit einem unschuldigen Blick auf seine Schuhe und Strümpfe: «Hm, es hat am Morgen geregnet, nicht wahr … Christian sieht genau so aus …»

«Das ist nicht dasselbe! Christian muß arbeiten und kann nicht besser aussehen … aber für dich schickt sich das nicht …»

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