Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн
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Der Römer erfuhr, daß alemannisches Volk das Land bis zum Gebirge in Besitz genommen habe, daß nun auch dies Gehöft einem neuen Herrn gehöre und seine Bewohner zu gehen oder zu dienen hatten.
Swit erfuhr, daß dieser Schwarzhaarige, Antonius mit Namen, und der Kahle, Rufus, freilich römische Bürger seien, daß auf diesem Gehöft aber dauernd nur das Weib mit einem Jäger vom alten eingeborenen Stamme wohne. Auf die Frage nach dem Jüngling nannte der Römer den Namen Bervidin. Der Genannte, ein schlanker Braunhaariger, schaute den mächtigen Mann unverwandt mit dunklen staunenden Augen an.
Vom Wald her zog der Troß, das müde Vieh brüllte, die Treiber schrien, zwei Mädchen sangen. Die Knechte warfen vor dem Haus ihre Lasten ab, entluden die Ochsen und betreuten das Vieh. Ein Feuer begann in die Dämmerung zu lodern, die Zelte wuchsen dunkel auf, die Menschen wurden laut und übermütig.
Swit führte seine Frau und alle Kinder, die erwachsenen und kleinen, zur Haustür, aber Swen stand breit auf der Schwelle, und hinter ihm waren die Kammern erfüllt vom Lärm der Seinen. Die Männer standen mit dem Anschein kalten Gleichmuts gegeneinander, doch nach den ersten kargen Lauten begannen sie ein verschmitztes Wortspiel, das eben noch die offene Wut verhielt. Da trat Swits Frau dazwischen, schüttelte mahnend das mütterliche Haupt, rief die Frau des andern heraus und fand bei ihr verständige Hilfe; sie riet gegen die Härte der Männer, man möge noch nicht entscheiden, wer hier wohnen solle, sondern über Nacht den Kindern und schwangeren Frauen dieses Obdach gewähren; den Fremden aber, die hier gewohnt hatten, solle man die Hälfte des Gadens überlassen.