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Die Breva trug auch ihre Gespräche über den Pfad zur Wallfahrtskirche hin, die zum Anfassen nah scheint und bei der man doch nie anlangt. Immer taucht da noch eine weitere grüne Welle auf.

«Nun, wie machen wir es heute?»

«Also, an mir soll’s nicht fehlen. An mir nicht.»

«Denk daran, dass es einen sicheren Schlag und gute Beine braucht, weil …»

«Oh, meine Beine lassen mich nicht im Stich.»

Der grosse Platz vor der Wallfahrtskirche, geschmückt mit Girlanden, Blumengewinden und scharlachroten Tü­chern, wimmelte von Menschen.

Alle wollten sie die Füsse der Jungfrau Maria aus Marmor küssen und hatten ihr irgendetwas anzuvertrauen – ein Sohn, fern von zu Hause, eine verwachsene Tochter oder auch einfach die Mühsal, auf dieser Welt zu leben –, ihr konnten sie es sagen, dieser Trösterin der Bedrängten und Gnadenspenderin.

An den Wänden der Kirche berichteten Hunderte und Aberhunderte von Täfelchen und Exvotos von ihrem wunderbaren Wirken: von besiegter Pest und Cholera, von abgewendeter Dürre, gebändigter Feuersbrunst, aufgerichteten Krüppeln, vom Gelähmten, der wieder gehen kann, von der jungen Frau am Seeufer, die von ihrem Vorhaben, sich in den See zu werfen, abgehalten wird, vom Verbrecher, der seinen Revolver wegwirft und ein neues Leben beginnt, vom Kind, das vor dem Ertrinken gerettet wird, vom Bergknappen, der lebend inmitten der Trümmer einer Mine aufgefunden wird, vom Maurer, der im Fallen aufgefangen wird, als das Baugerüst einstürzt, den Schiffern, die mitten in einem Seesturm vom wundertätigen Arm der Stella del Mare gerettet werden.

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