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Bevor man in den Friedhof trat, wurde die Leiche im Sarg mit Weihwasser besprengt, gesegnet. Erst dann ging man zur Reihe der Kindergräber, wo eine schmale Grube in lehmiger Erde bereitstand. Niemand weinte. Auf dem nahen Kastanienbaum sang eine Amsel ihr Morgenlied. In Gedanken ging ich dem Friedhoftor zu, wo sich die Leute besammelten.

Laut den Rosenkranz betend, kam der Pfarrhelfer als letzter auf uns zu. «Heilige Maria, Muttergottes», pumps, hatte ich einen heftigen Ellbogenstoss an meinen Rippen. Zischend zwischen den Lippen, aber laut genug, sagte er: «Du dummä Lümmel du, d Gottä lauft doch z voruus.» So lief ich an der Spitze des Zügleins, hinter dem Kreuzträger und der Grabbeterin – und alle Betenden waren es zufrieden.

1890er-Jahre, Vevey VD

Aline Valangin, *1889

Wenn ich versuche, meine ersten Erinnerungen an Mutter zu finden, so kommen Töne, einzigartige Töne von schöner Süsse – und begleitet von einem ebenso einzigartigen, mir ebenso süssen Geruch. – Mutter.

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