Читать книгу Kindheit in der Schweiz. Erinnerungen онлайн

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Kaum war der sechste erklungen, sagte der Sigrist: «Also los, es ist Zeit.» Ja, und dann kam meine grosse Stunde: Ich durfte mit der kleinsten Glocke beginnen, aber leider noch nicht ganz alleine. Jeder der drei Männer hatte einen Strick in die Hand genommen, den meinen hielt neben mir auch noch der Sigrist. Und der tat die ersten Züge. Erst als das bimmelnde Glöcklein mein Seil in die Höhe zog und ich es ohne jeden Ruck wieder nach unten ziehen konnte, durfte ich alleine läuten. Dann schaute der Sigrist zu den anderen Glöcknern, die einer nach dem andern ihre Glocke zum Schwingen brachten. Jetzt war über uns ein Dröhnen, das den Kirchturm erbeben liess und jeden anderen Laut erstickte. Es waren auch keine Worte nötig, alle waren auf ihre Arbeit konzentriert und wussten genau, was zu tun war. Nur ich wurde etwas übereifrig; ich wollte doch zeigen, dass ich stark genug sei, um mit den anderen mitzuhalten. Der Sigrist war nach draussen gegangen, kam aber nach einer Weile zurück und schrie mir ins Ohr: «Nicht so fest ziehen, Fritzli, man hört ja fast nur noch dein kleines Glöckchen.»

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