Читать книгу Kindheit in der Schweiz. Erinnerungen онлайн

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Ich hatte gehofft, ins Haus gehen zu können, sobald die Melkerei zu Ende sei, aber die Milch musste zuerst noch in die Hütte gebracht werden. Der Melker lud die vollen Milchkannen auf den Wagen, spannte das Ross ein und fuhr weg. Erst nach seiner Rückkehr und nachdem Ross und Wagen versorgt waren, konnten wir zusammen ins Haus gehen. In der grossen Wohnküche hatte die Bäuerin den Tisch schon gedeckt, und nachdem alles Platz genommen hatte, wurde aufgetischt. Es gab Rösti und Apfelstückli. Das war noch nichts Besonderes; das Besondere war der Schinken auf einem Holzbrett, ein grosses Messer daneben. Zuerst verteilte die Bäuerin die Rösti, gab jedem in eine kleine Schale Apfelstückli, und dann schnitt sie vom Schinken dicke, saftige Scheiben ab. Wenn es zu Hause etwas zu verteilen gab, bekamen die Eltern und die grösseren Geschwister immer ein bisschen mehr. Hier bei den Bauersleuten gab es keine Unterschiede.

Nun hatte ich aber ein Problem. Ich hatte keine Ahnung, in welche Hand man die Gabel und das Messer nahm. Daheim hatten wir immer nur eine Gabel oder einen Löffel in der Faust. Als die Bäuerin mein ungeschicktes Hantieren sah, nahm sie meinen Teller und schnitt den Schinken in kleine Stücke. Etwas hat mich dabei aber sehr gereut: Um das Geräuchte hatte es eine dicke, fette braune Speckschicht, wie eine Rinde. Die schnitt die Frau ringsum ab und verfütterte sie den beiden Katzen, die schon lange gebettelt hatten. Wie gerne hätte ich dieses Katzenfutter selber gegessen!

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