Читать книгу Kindheit in der Schweiz. Erinnerungen онлайн

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Es war schon beinahe Nacht, als ich nach Hause kam. Meine Mutter hatte sich Sorgen gemacht, wo ich sein könnte. Meine Ausflüge mit dem Regenschirm waren noch nicht vergessen. «In Zukunft sagst du, wo du hingehst», wurde ich ermahnt, aber dann waren doch alle neugierig darauf zu erfahren, wo ich war, was ich getan hatte, und vor allem, was es bei den Bauersleuten zum Nachtessen gegeben hatte. Nach gut einer Woche war das ganze Heu eingebracht, und ich sass am Abend wieder zu Hause am Tisch.

Nach dieser Heuernte war es mit meiner Heustampferei auch schon vorbei. Im nächsten Frühjahr, nach Ostern, war es an mir, Rosi als Zeitungsverträgerin abzulösen. Ich würde also nie vor sechs Uhr abends nach Hause kommen; viel zu spät, um mich vom Bauern wieder anstellen zu lassen. Ich fand einen neuen Job, allerdings erst etwa ein Jahr später. Ich will die Geschichte aber jetzt schon erzählen, weil sie so gut zu meiner vorherigen passt.

Ich ging schon in die dritte Schulklasse, als unter uns Knaben davon gesprochen wurde, dass der Kirchensigrist einen starken Burschen suchte, der immer am Samstagabend beim Glockengeläute helfen könne. In unserem Kirchturm hingen vier Glocken. Mit denen wurde an jedem Wochenende während zwanzig Minuten das Ende der sechs Arbeitstage ausgeläutet und allen Leuten in Erinnerung gerufen, dass morgen Sonntag, der Tag des Herrn, sei. Die Kirche in Obfelden stand so gut in der Mitte der Gemeinde, dass ihr Geläut in jedem Orte und in jedem Haus zu hören war.

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