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Von dem Tag an besetzte das Militär einen Monat lang die Dörfer des oberen Tals: Renan, Sonvilier, Saint-Imier. Wir folgten der Truppe, bewarfen sie mit Schneebällen. Da unsere Eltern uns den Unterschied zwischen Soldaten, Leutnants und Oberst erklärt hatten, be­­schimpften wir Letzteren direkt. Du gemeiner Deutschschweizer Kommandant!, riefen wir. Männer der Truppe gingen Arm in Arm mit Dorfbewohnern spazieren. Die Herbergen waren ständig voll. Zum Zeichen, dass sie sich mit uns verbündeten, trugen die Soldaten einen Tannenzweig im Knopfloch. Der Aufstand wurde zum Fest, die Eltern arbeiteten nicht mehr. Die Uhrmacherwerkstätten waren ausgestorben, trotz der Ermahnungen des Statthalters Lombach, die Colette, da sie schon lesen konnte, laut deklamierte und dabei die Obrigkeit nachäffte: «Arbeiter! Die militärische Okkupation darf nicht länger ein Grund für Untätigkeit sein, kehrt so­fort in eure verlassenen Werkstätten zurück und nehmt eure gewohnte Arbeit wieder auf!»

Manche Anschläge verkündeten noch andere Dinge: «Unruhestifter wird man wie Feinde behandeln.» Es war verboten, die rote Hymne zu singen, ein guter Grund, ihren Text zu lernen, der den Staat verspottete:

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