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Émilie schnitt im Jura bernois einen Aufruf aus, den wir später in das grüne Heft klebten: «An alle, die ge­sund und arbeitsfreudig sind, die von eigenem Besitz träumen, die wissen, wie ungeheuer viel sich mit der Zucht und Vermehrung von Viehherden verdienen lässt, denen sage ich: Kommt zur Magellanstraße, bringt Mut und Ausdauer mit, und die Zukunft wird es euch mit Wohlstand vergelten. Euch erwartet ein angenehmes, gesundes Klima, Weideland ist reichlich vorhanden, Gruyère lässt sich leicht herstellen, hoher Absatz ist garantiert. Überdies macht die Regierung konkrete Zu­geständnisse und gestattet es auch den ärmsten Einwan­derern, sich zu Gruppen oder Verbänden zusammenzuschließen und innerhalb weniger Jahre Landbesitzer zu werden.»

Von Rinderzucht und Gruyère-Herstellung hatten wir zwar keine große Ahnung, fanden das aber nebensächlich. Wir träumten nicht davon, Eigentümer zu werden, da hatten wir klare Vorstellungen. Doch der Ge­danke, einen Ort zu finden, an dem wir uns ein gemeinschaftliches Leben aufbauen könnten, beschäftigte uns wochenlang. Aus Saint-Imier würden wir alles Gute übernehmen. Zum Beispiel die Genossenschaften wie die von den Arbeiterinnen verwaltete Bäckereikooperative. Un­sere Kinder würden mehrere Sprachen lernen. Wir fragten diejenigen um Rat, die verarmt aus Amerika zurückgekehrt waren. Wir überlegten, auf wie viele Männer wir würden verzichten können. Sollten wir alle zusammen aufbrechen, oder sollten einige von uns vorausfahren und für die anderen das Terrain bereiten? Am Ende taten Émilie, Jeanne, Lison, Adèle, Germaine, Mathilde und wir beiden Schwestern Grimm uns zusammen. Mit neun Kindern zwischen null und sechs Jahren. Émilie, die schwanger war von einem Liebhaber, der sie schlug, würde ihren Sohn Max mitnehmen. Jeanne ihre drei Knaben, Lison ihre vier Töchter und Adèle die kleine Clémence, die erst drei Monate alt war.

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