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Für Jeanne, deren Eltern einst bei der Auswanderung nach Québec auf jede weitere Hilfe von der Gemeindeverwaltung verzichtet hatten, stand keinerlei Unterstützung in Aussicht, weder für die Erziehung ihrer drei Knaben hier im Tal noch für eine erneute Reise.

Die beiden Frauen, die wir die Eisenbahnwitwen nann­ten, standen mit ihrem Elend nicht alleine da. Eines Abends trafen wir uns im Schuppen des Straßenwärters, um ihre Lage zu besprechen. Wir waren alle zwischen siebzehn und einunddreißig Jahre alt und entschlossen, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen. Wir hätten gern eine Hilfsgesellschaft gegründet, aber so etwas auf die Beine zu stellen, schien uns unmöglich. Wir hatten keine Ersparnisse, die wir hätten zusammenlegen können, kamen nur selten durch die Woche, ohne das Brot anschreiben lassen zu müssen.

Nach der Abreise der Kongressteilnehmer diskutierten wir umso mehr über unseren Wunsch nach einem anderen Leben. Eine Bäckerin, eine Modistin, die anderen sechs in unsicheren Uhrmacherberufen: Schmelzarbeiterin, Vergolderin, Wicklerin, Verstifterin-Zentriererin, Regleuse, Einsetzerin, und alle von Zeit zu Zeit, je nach Konjunktur, arbeitslos. Wir fassten die Emigration ins Auge, um uns ein neues Leben zu erfinden. Sobald ganz Europa Arbeit hätte und anarchistisch geworden wäre, sagte Blandine, kämen wir wieder zurück. Valen­tine widersprach ihrer großen Schwester lieber nicht, wollte aber mit ihrer Entscheidung noch warten.

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