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Seine Locken waren zerzaust, sein Gesicht leicht verfinstert von jugendlichem Bartwuchs. Er erzählte, dass er in einer Stadt in der Nähe von Neapel geboren sei. Mit sechs Jahren hatte er die Ankunft von Garibaldi miterlebt, erinnerte sich aber nur daran, dass der rote Bart seines Helden und dessen rotes Hemd gut zusammenpassten. Mit vierzehn kannte er Rousseaus Werke auswendig und verfasste ein Pamphlet gegen den italienischen König. Der Präfekt ließ ihn verhaften. Sein Vater, ein reicher Kaufmann, holte ihn aus dem Gefängnis und mahnte ihn: Mein Sohn, mit solchen Ideen wirst du dein Leben im Straflager beenden. Recht hat er, mein Vater, sagte Benjamin, aber nicht mehr lange, denn wir machen Revolution.

Im Jahr zuvor hatte er nochmals sechs Monate im Gefängnis gesessen und wurde anschließend in Neapel der Universität verwiesen. Er nahm Kontakt mit der In­ternationale auf, um über die Pariser Kommune zu diskutieren, und gründete in Italien eine Sektion. Sechs Wochen vor seiner Reise nach Saint-Imier war er nach Zürich zu dem großen Bärtigen gefahren. Beide verteidigten mit derselben Verve dieselben Ideen. Bakunin fand, Benjamin sehe schlecht aus. Wie sein Vater sagte er ihm voraus, er werde an Erschöpfung zugrunde ge­hen.

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