Читать книгу Cap Arcona 1927-1945. Märchenschiff und Massengrab онлайн

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Köhler kommt in seinem Reisebericht zu einem positiven Urteil über die Frauen der I. Klasse: «Hinter all dem äußern Firlefanz steckt aber ein wertvoller Kern. Die Rasse ist sehr gut konserviert und das Schamgefühl der Südamerikanerin ist geradezu sprichwörtlich.» Die reichen Südamerikanerinnen verfügten über einen ausgeprägten Nationalstolz und zeigten sich im Gespräch «geradezu entsetzt über den moralischen Tiefstand der Frau in Paris und Berlin.» Fazit: «Und somit muss ich der Südamerikanerin aus der führenden Volksschicht das Gesamtprädikat geben: sympathisch!»

Anders fällt das Urteil der 1888 in Ravensburg geborenen Schriftstellerin Elisabeth Rupp aus, die 1922 für ein Jahr nach Argentinien fuhr und enttäuscht feststellen musste, dass die Kreolinnen – die spanischstämmigen Argentinierinnen – bloß dazu da sind, schön zu sein und geheiratet zu werden:

«Täglich lese ich die Zeitungen und Revistas, spanische und zuweilen auch englische. Ich durchblättere die reich bebilderten Hefte und sehe auf jeder Seite fast die Sensation des Landes: die schöne und elegante Frau in vielerlei Aufmachung», schreibt sie in ihrem Jahrzehnte später unter dem Titel Mariquina veröffentlichten argentinischen Tagebuch, «doch von keiner dieser Frauen ist etwas anderes zu berichten, als dass sie demnächst die Ehe mit Herrn X., einem schmächtigen, unschönen Männlein, eingehen werde oder soeben eingegangen habe.»

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