Читать книгу Das Bündel Zeit. Erinnerungen an eine Kindheit am Berg онлайн
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Meine Finger springen, zittern auf den weissen Tasten hin und her, auf und ab, auf dem Bildschirm lauter fette, schwarze Buchstaben, sie drohen zu stürzen, alle grossen Hs und Rs fallen aus dem Text, Wörter, Sätze bäumen sich auf, brechen wie Schneewellen, kommen ins Rutschen.
Die Finger noch auf den Tasten, jetzt ruhig, auf dem Bildschirm folgende Zeilen:
Die Mauer mit frischem
Schnee bedeckt
Auf der Bergseite duftet
Noch der Thymian und
Dort beim verdorrten Holunder
Trieb der Wind den Toten
Schnee in die Augen.
Hoch in der Luft
Schreien die Dolen
Ruedi, sieben Tage, sieben Nächte unter dem Schnee, Mund, Nase, sein Stottern, die Pfeife im Mund, sein Lächeln für Marie, seine Braut, erstickt im Schnee.
Auch Heiri, Heirelis Vater, erstickte in dieser Lawine, aber man fand ihn sehr früh, er wurde bei uns im Esszimmer aufgebahrt, und seine Frau, Margarethe, half meiner Mutter, ihm einen Gurt mit goldenen Kühen anzuziehen, ein Schmuckstück aus dem Appenzellerland.
Heireli steht daneben und fragt: