Читать книгу Das Bündel Zeit. Erinnerungen an eine Kindheit am Berg онлайн

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«Du kannst gehen, wenn du willst», hat er gesagt. Schneeränder fallen mir auf die Füsse, an den Wimpern zittern Schneewassertränen, dann kriechen sie wie kleine Tierchen über meine Wangen, verschwinden im Weiss. Die Füsse tasten sich eine grau-weiss geahnte Spur entlang, mein Körper nach vorne geneigt, Schritt um Schritt.

Eben zuckt mein Körper zusammen, ich bleibe kurz stehen, meine Augen zu, das Kinn auf der Brust. Bilder tauchen auf, im Kopf ein leises Grollen, im Hals eng. Ich muss weiter, ins Dorf hinunter.

Mit der Standseilbahn fahre ich ins Tal, dann mit Vaters Luftseilbahn auf den Oren, wo man noch nichts weiss. Alles sei noch nicht klar, vielleicht nicht so schlimm, hat Lehrer Faust gesagt. Wären nur meine Beine nicht so schwer, im Kopf das Grollen, jetzt laut.

Nicht stehen bleiben, nicht müde werden, hat die kranke Mutter dem Gritli gesagt, nur an das Feuer, den wärmenden Ofen denken und wissen, dass dann, wenn du mit dem feinen Holz zurück bist, ist deine Mutter wieder gesundet. Dann hat sich das Gritli auf das Mäuerlein gesetzt, nur einen Augenblick …

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