Читать книгу Das Bündel Zeit. Erinnerungen an eine Kindheit am Berg онлайн
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Ich war eine junge Frau, als Mutter mir dies eines Tages erzählte. Nach diesem Jahr habe sie mich kaum mehr erkannt, ich sei still und ruhig im Bettchen gelegen, und als sie sich über mich neigen und mich küssen wollte, hätte ich geschrien, kaum mehr geatmet.
Stundenlang hielt sie mich in ihren Armen, sei mit mir herumspaziert und hätte die Dinge im Haus laut beim Namen genannt. Jetzt bleiben Mutters Worte in meinem Hals stecken, ich weine. Mutter weint, Trost finden wir keinen.
Nun bin ich alt und wandere auf dem Oren herum. Ich könnte die Augen schliessen, und mein Herz würde jedem Ort die richtigen Farben zuteilen.
Vater, hier auf dem schmalen Strässchen blicke ich zum Schluchen hinunter, ein schmaler, steiler Abhang mit Wildheu, und ich weiss, dass hier Dein erster Versuch war, aus einem kleinen Bach Elektrizität in unsere Stube zu bringen.
Vieles gelang Dir, und manchmal durfte ich meine kleine Hand in Deine legen, mit Dir dort hinuntersteigen. Wenn Dein Gesicht auf Schön zeigte, sass ich auf Deinen starken, Schultern und ich sah für eine kurze Zeit Deine Vaterwelt. Ich hätte gerne meine kleinen Hände auf Deine Augen gelegt und «Hüüühh» geschrien, dies wäre mein Glück, aber auch unser gemeinsames Unglück geworden.