Читать книгу Das Bündel Zeit. Erinnerungen an eine Kindheit am Berg онлайн
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«Martha, jetzt geht es wieder, kannst ja einmal schauen kommen, wie es mir beim Melken geht.»
Auch Fini war immer da, sie war Mutters linke Hand. Fini war kein Kindermädchen, nur im Notfall. Und das Kind schuf sich immer wieder solche Fälle. Wo sind meine Grobenschuhe? Im Strumpf das Loch und in den Haaren diese kleinen Tiere!
Aber dann kamen die Schuhe und die sauberen Strümpfe über meinen Kopf geflogen, und Fini schrie: «Du Zaupf …» Und schon war Mutter in der Tür und schrie mit ihrem Sopran die zweite Stimme. Ich rannte und verkroch mich, weinte aus Wut und Verlassenheit. Die zwei Frauen begannen mich zu suchen, später brachten sie mir das Essen.
Je nach Saison kamen noch andere Frauen wie Alba, Gretel und Giuseppina aus Italien, Österreich und Jugoslawien. In Deutschland war Krieg.
Die Eltern, der Lehrer und der Pfarrer im Tal fanden es nicht gut, wenn man den Kindern immer alles erklärte. «Sie erfahren es noch früh genug», war ihr Satz. Während des Krieges war dieses Schweigen gross, gross wie die Hürbi in der Allmend, und der aufsteigende Rauch stach in die Nase.