Читать книгу Das Bündel Zeit. Erinnerungen an eine Kindheit am Berg онлайн

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Auch wir Kinder sagten den Eltern nicht alles: Dass wir im Tal unten ein Ohr auf das Bahngleis legten und auf das Rauschen und Klopfen des nahenden Zuges warteten. Ein Lokomotivführer von der sbb beklagte sich, und meine Eltern wurden per Telefon gewarnt.

Auch das Rauchen von Nielen und Zigis blieb unsere Sache, manchmal sah man auf dem alten Dach ein Räuchlein aufsteigen.

Dies war im Tal der Linth und auf dem Orenberg in den Vierziger- und Fünfziger-jahren des letzten Jahrhunderts.

Dreissig Jahre später, nach einer Durchgehung dieser mir vertrauten Landschaft, empfand ich eine mir nicht erklärbare Trauer, Vertrautheit und gleichzeitiges Fremdsein. Ist dies ein Zustand des Erinnerns?

Welche Sprache spricht die Erinnerung? Was passiert in mir, wenn sich die zwei Welten treffen, damals, heute?

Bilder, Worte, Stimmungen beginnen zu sprechen, suchen einen Ort der Vertrautheit. Das Blühen der Erikas und der Duft der grünen Minze.

Die Landschaft verändert, die Figuren die gleichen. Während des Erzählens stiegen der Autorin immer neue Figuren auf, Figuren, die sprechen wollten. Sie beginnt mit ihnen zu spielen, auch zu streiten. Wie die Farben sein sollen, hell oder dunkel, wie ihr Denken, ihre Sprache oder ihr Handeln sein sollen.

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