Читать книгу Zorn und Freundschaft. Max Frisch 1911-1991 онлайн

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Die Spannungen nach dem Ersten Weltkrieg begründeten nicht nur die linken wie die bürgerlichen Parteiungen, sie waren auch der Humus, woraus ein artenreiches schweizerisch-faschistisches Kraut schoß. Die Bürgerwehren gegen die streikenden Arbeiter, nicht selten von Militärs munitioniert, die Masse der sozial verunsicherten Bauern rechts von der bgb, elitär-antidemokratische, vor allem aber antisozialistische Intellektuelle und Studenten, sie bildeten heterogene Quellen, aus denen das braune Wasser sprang, das Anfang der dreißiger Jahre zur Frontenbewegung zusammenfloß. Die Bewegung war uneinheitlich, »die politisch-programmatischen Grundzüge sind meist kaum vergleichbar«.87 Gemeinsam war ihnen die Kritik am bestehenden Parlamentarismus und am liberalen Wirtschaftssystem, die Betonung korporativer Ideen, Blut-und-Boden-Vorstellungen in Teilen der Bauernschaft, die Sympathie für autoritäre Führerprinzipien und die Betonung nostalgischer, mythisch und völkisch verklärter Tugenden der alten Eidgenossen.

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