Читать книгу Zorn und Freundschaft. Max Frisch 1911-1991 онлайн

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Der junge Dichter

Käte Rubensohn, so der Name jener Freundin, wurde 1914 in Hildesheim geboren. Sie entstammte einer bürgerlich-intellektuellen Familie jüdischer Abstammung, die bis zuletzt nicht wahrhaben wollte, daß man sie eines Tages nicht mehr als Deutsche akzeptieren würde. Der Vater war Altphilologe und Archäologe, grub in Paros und auf Elephantine und leitete bis 1915 das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim. Danach unterrichtete er als Gymnasialprofessor in Berlin. Geheimrat war er nicht, wie Frisch in Montauk schrieb, das war Onkel Ludwig Borchardt, der in Tell el Amarna die berühmte Nofretete-Büste ausgegraben hatte. Käte, der als Jüdin die deutschen Universitäten versperrt blieben, konnte dank diesem Onkel in Zürich Germanistik studieren. Sie war während vier Jahren Frischs Lebensgefährtin. Da sie oft in Berlin weilte – die Eltern emigrierten erst 1939 –, entstand ein umfangreicher Briefwechsel, der, abgesehen von Frischs eigenen Texten, die wichtigste Quelle für die Kenntnis des jungen Max Frisch darstellt.91

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