Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн

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4. Claras Bezeugungen zum Armeniergenozid erscheinen in ihrem Tagebuch nicht allein und sind auch nicht zentral. Sie sind in ein Korpus von Alltagsberichten eingebettet, die meist mit dem Genozidthema nichts zu tun haben. Einzelne Tagebucheinträ­ge, die gänzlich dem Genozid gewidmet sind, kommen selten vor. Meist werden ihre Bezeugungen zum Armeniergenozid von anderen, ganz nebensächlichen, jedoch schlagkräftigen Informationen getragen, was ihre Glaubwürdigkeit umso stärker untermauert. Bilder von unendlichem menschlichem Leiden haben genaue Datum-, Ortsangaben, enthalten Personennamen. Dabei stützt sie sich nur darauf, was sie mit eigenen Augen gesehen bzw. von glaubwürdigen Augenzeugen gehört hat. Die Schreckensszenen, die sie täglich von ihrem Fenster, ihrer Veranda, ihrem Garten aus oder auch aus nächster Nähe erlebt, werden mit Wahrnehmungsverben wie «sehen», «hören», «bemerken» u.a. eingeleitet, was Claras Einträge zu primären Quellenbelegen eines der zuverlässigsten Zeugen des Genozids an den Armeniern ausweist.

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