Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн

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Es gibt jedoch Fälle, in denen Clara sich sogar im Tagebuch zur Geheimhaltung verpflichtet fühlt. Sie weiß ganz genau, wann sie sich eine Selbstzensur aufzuerlegen hat, um den Posten, ja das ­Leben ihres Mannes nicht zu gefährden. Das tut sie sicherlich am 13. Juni 1916. Das ist der Tag, an dem der Magaziner Haig Aramian, alias Georges Panos, den Verfolgungen der Behörden entkommt, die Flucht ergreift und sich rettet. Keine Notiz über die entscheidende Rolle des Ehepaars Sigrist-Hilty bei Haig Aramians Rettung, es heißt schlicht: «Georges flüchtet unterm Vorwand von Lebensmittelkauf.» Dies ist auch die offizielle Version der Aussage, mit der den Behörden Haig Aramians plötzliches Verschwinden erklärt wurde.

Auch in den Tagebucheinträgen, die Aramians Flucht folgen, werden briefliche Kontakte mit «Georges» erwähnt, jedoch mit ei­ner solchen Geheimnistuerei, dass ich die Inhalte von Claras Einträgen erst nach der Lektüre von Aramians armenischem Buch entschlüsseln konnte. Erst dort erfuhr ich, wie selbstlos sich Clara und Fritz bei Haig Aramians Rettung einsetzten.54

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