Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн

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Daher ist die Handschrift der meisten von Clara in die Schweiz versandten Briefe und Postkarten oft nicht wiedererkennbar. Statt ihrer üblichen fließenden Kurrentschrift gebraucht sie häufiger die lateinische Schrift, mit runden und deutlich getrennten Schriftzeichen. Das mag ihre eigene Vorsorgemaßnahme gewesen sein, damit ihre Briefe von der Postüberwachung nicht beschädigt oder unkenntlich gemacht wurden. Auch ist es nicht ausgeschlossen, dass sie einer ihr auferlegten Zensurvorschrift folgt.


Claras sechster Brief nach Hause aus Entilli.

Clara sorgt vor, dass ihre Briefe nicht verloren gehen, und für den Fall, dass dies geschehen sollte, nummeriert sie die Briefe und notiert die Nummer des abgegangenen Briefes unter dem jeweiligen Eintrag im Tagebuch. Auf einer am 15. Mai 1915 von Adana aus abgegangenen Postkarte schreibt sie: «Morgen geht’s nun weiter bis an unser Ziel Entilli (…). Wie freue ich mich auf den ersten Brief von dort aus. Ich nummeriere alle meine Briefe und auch die Karten von dort an, dann seht ihr, ob zwischenhinein nichts fehlt.»

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