Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн

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Mehr als ein halbes Jahr darauf, am 24. Mai 1916, erschien Dr. Graeter noch einmal bei den Sigrists, diesmal mit seinem deutschen Kollegen Dr. Niepage51, auch einem entschiedenen Kritiker der Türken. Beide verließen das Land für immer. Clara schreibt im Tagebuch: «Die beiden sind geladen gegen die Türken, erzählen Schauerliches von den Armenierausweisungen [in Aleppo] und hoffen daheim mit ihren Berichten etwas zu erreichen.» Am 13. August 1916 kam dann «ein Brief von Muetti, ein sorgenvoller nach Graeters Besuch». Während seines zweiten Besuchs bei den Hiltys in der Schweiz hatte Dr. Graeter kein Blatt mehr vor den Mund genommen. Jetzt wusste auch die Familie in der Schweiz, was Clara und Fritz in der Türkei durchmachten.

Schon ganz zu Anfang, als die Eheleute noch im Binnenland der Türkei in Richtung Kilikien reisten, wurde ihre Post von der Zensur geprüft und gezielt beschädigt. Sohn Ruedi berichtet, dass die ersten, mit der alten deutschen Schrift geschriebenen Post­karten seiner Mutter zum Teil von der Zensur unkenntlich gemacht oder auch mit kyrillischen und arabischen Schriftzeichen und Stempeln überdrückt» worden seien.52

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