Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн
61 страница из 67
Zur historischen Bedeutung von Claras Tagebuch
Claras Tagebuch ist ein unschätzbarer Beitrag zur Geschichte des Völkermords an den Armeniern. Für die geschichtswissenschaftliche Forschung besteht die Einzigartigkeit dieses Tagebuch, zusammen mit ihrem Augenzeugenbericht, in Folgendem:
1. Die Autorin des Dokuments ist eine intelligente, belesene und aufgeschlossene dreißigjährige Schweizerin, die bis zur Ankunft in Keller den türkischen Vielvölkerstaat wenig kannte und bei der jeglicher Vorbehalt gegen diese oder jene ethnische Gruppe im Lande fehlte. Aus den Worten der Berichterstatterin Clara Sigrist-Hilty tönt die kühle und ausgewogene Stimme der Wahrheit und Vernunft.
2. Clara unterscheidet sich von anderen Fremdländern, die Berichte oder Memoiren zum Armeniergenozid hinterlassen haben, dadurch, dass sie eine totale Außenseiterin ist. Ihr Aufenthalt in der Türkei war nicht geplant und ist auch nicht beruflich bedingt. Es war das ausgeprägte Pflichtbewusstsein einer weltoffenen Humanistin, das sie zur regelmäßigen Schilderung des Erlebten antrieb.