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Eine Pfeife an der frischen Luft zu rauchen, war kein beson­deres Vergnügen. Sie wurde zu heiss, der Rauch brannte auf der Zunge, und der Tabak verglühte im Pfeifenkopf. Auch vor­sich­tiges Stopfen und langsames Ziehen halfen wenig, und Mettler befürchtete, die Pfeife sei zu Ende, noch bevor Tetu den Mund aufgemacht hatte. Aber länger als eine Pfeife war er nicht gewillt, auf eine Antwort zu warten.

Wahrscheinlich ging es um Naomi. Der Grossvater kam mit seiner Enkelin, um deren Zukunft zu regeln. Vielleicht ­erwartete Tetu, dass Mettler dem Mädchen einen Studienplatz organisierte. Dass Naomi intelligent war, bezweifelte er keinen Augenblick. Aber jedes Mal, wenn Mettler die junge Frau darauf ansprach, vorsichtig und um sieben Ecken, tat diese, als könne sie seine Frage nicht verstehen.

Tetu wollte die Operation abwarten. Der Arzt behielt Tetu im Spital, weil doch eine ganze Reihe von Abklärungen zu ­machen waren. Das konnte er verstehen und war froh, weil sie im Empfangs- und Verfahrenszentrum Kreuzlingen eine Menge Arbeit hatten. Der Krieg in Syrien betraf sie zwar weit weniger als andere Länder. Die Schweiz war kein EU-Land, hier lebten keine Verwandten, die es bereits geschafft hatten. Mails und Selfies, die zeigen sollten, wie willkommen sie ­waren, kursierten keine, und eine Kanzlerin, die versprach: «Wir schaffen das», gab es auch nicht.

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