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Bevor sie aufgebrochen waren, hatte er Mettlers Wagen bewundert. Er hielt ihn für ein brandneues Fahrzeug. Die einwandfreien Lederpolster, der Lack ohne Rost und Kratzer. Mettler lachte und behauptete, es handle sich um einen «alten Herrn», fünfzehn Jahre alt mit über 200'000 Kilometern, und dann zeigte er ihm eine Schramme bei der Tür und eine so winzige Beule, dass sie sich bücken und drehen mussten, um sie in der spiegelglatten Oberfläche überhaupt zu sehen.
Warum machte Mettler seinen Wagen schlecht? Als ob er ein schlechtes Gewissen hätte, schämte er sich für seinen Reichtum?
Und dann standen sie im Stau, und Tetu atmete auf. Wenn der Alfa hielt, fand er ihn fast gemütlich und die Vorstellung, dass sie nur eine Handbreit über der Strasse hockten, verlor ihren Schrecken.
«Du bist in Kenias Gefängnissen fast verreckt», brauste Mettler auf und schlug mit der Faust aufs Lenkrad. «Du bist erblindet, und mich hat man ausgeraubt. Das Hotel in Lamu, meine Ersparnisse, alles weg. Aber wir leben noch, Njoroge. Wir leben noch. Und das soll so bleiben. Wenigstens noch für ein Weilchen.» Und wieder ein Schlag aufs Lenkrad. «Njoroge! Robinson! Verdammt! Freu dich, freu dich, dass du wieder sehen kannst, und lass die Finger davon. – Wir wissen, dass wir recht hatten. Damals. Der Goldhandel ist ein paar Jahre später aufgeflogen, die Gerichte bestätigten unseren Verdacht. Aber hat sich etwas geändert? Hat sich auch nur irgendetwas verbessert? Kamen Kimele und seine Leute hinter Gitter? Haben sie auch nur einen Shilling von ihren geklauten Millionen zurückgegeben? Irgendeinen verdammten, einzigen Shilling?» Er drehte sich wütend nach ihm um und funkelte. «Sie haben mit dem Finger auf andere gezeigt und weitergemacht. Immer weiter. Und immer noch einen Zacken unverschämter. Der Kimeleclan ist reicher als Kenia verschuldet. Kein Leak hat ihnen je geschadet.»