Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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Ich hole tief Luft.

«Ach … ich – also, das weiß ich eigentlich selbst nicht. Schwer zu sagen.»

Er lächelt spöttisch. Ich hole erneut Luft, überlege, wie ich präziser werden könnte, und verlagere mein Gewicht von der rechten auf die linke Gesäßhälfte.

«Liebesgeschichten?»

«Äh, nein – eher nicht … Aber natürlich kommt gelegentlich auch Liebe vor. Schließlich ist Liebe … Ich meine, die Men­schen haben …»

«Psychologische?»

«Ganz bestimmt! Menschen haben psychologische Aspekte, nicht wahr? Trotzdem, ich kann wirklich nicht sagen …»

«Philosophische?»

«Jede Geschichte hat irgendwas Philosophisches. Klar! Aber …»

«Was schreibst du denn dann?»

«Nun, ich versuche, eine Geschichte zu schreiben, in der jemand ein bestimmtes Problem hat. Und dann einen Zusam­menhang zwischen ihm und – meiner – und einer allgemeinen moralischen Überzeugung herzustellen.»

«Universell.»

«Was?»

«Zeitlos.»

Ich hole tief Luft.

«Das Problem, du meinst …»

«Schreibst du für eine Zeitung?»

«Nein.»

«Zeitschriften?»

«Ich schreibe für niemanden … außer für mich. Das heißt, ich schreibe die Geschichte erst mal auf und versuche sie dann zu verkaufen, egal an wen.»

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